Manifester Krebs ist eigentlich ein seltener Ausnahmefall in einem bestens funktionierenden Sicherheitssystem, in dem das Immunsystem geschädigte Zellen täglich entfernt. Das hat der amerikanische Chirurg William Coley bereits vor mehr als 100 Jahren erkannt: Er injizierte Patienten abgetötete Bakterien ins Tumorgewebe und machte auf diese Weise das Immunsystem "scharf" im Kampf gegen den Feind im eigenen Körper. Seine Methode zeitigte einige Erfolge, doch mit dem Aufkommen der Strahlen- und Chemotherapie geriet sie wieder in Vergessenheit.
"Krebs entsteht dann, wenn das Immunsystem körpereigene entartete Zellen nicht mehr erkennt", sagt Richard Moriggl in einem Beitrag des ORF von Robert Czepel. "In einem gesunden Menschen entstehen täglich rund 100.000 Krebszellen. Sie werden normalerweise vom Immunsystem sofort platt gemacht." Derzeit ist die Aktivierung des Immunsystems im Kampf gegen Krebs eines der wichtigsten Forschungsfelder und die Liste der erstaunlichen Therapieerfolge wächst. Trotzdem mahnt Richard Moriggl vor unrealistischen Erwartungen an die Krebsforschung: "Therapien werden in nächster Zeit nicht überall möglich sein. Die Genetik ist unglaublich kompliziert und wir haben sie noch nicht vollständig verstanden."
Deshalb ist das Motto des heurigen Weltkrebstages "We can. Ican." auch als Aufruf zu verstehen sein eigenes Krebsrisiko durch einen gesunden Lebenstil zu senken. An oberster Stelle der Faktoren, die Krebs begünstigen und in der eigenen Hand liegen, sind das Rauchen, das eigene Gewicht und der Mangel an Bewegung.
Lesen sie den ganzen ORF-Beitrag "Warum Krebs so schwer zu besiegen ist" auf science.orf.at oder hören sie den Beitrag im Mittagsjournal hier.
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