Johannes Schmöllerl erhält DOC-Stipendium für neue Strategie zur Bekämpfung von aggressivem Blutkrebs
Patienten mit einer chromosomalen Translokation im Nucleoporin 98 (NUP98) Gen entwickeln oft eine ganz besonders aggressive Form von Blutkrebs, die mit einer sehr schlechten Prognose einhergeht. Die Entwicklung und Charakterisierung neuartiger Modelle dieser Blutkrebserkrankungen sind das Ziel der Dissertation von Nachwuchsforscher Johannes Schmöllerl, der in der Gruppe von Dr. Florian Grebien am Ludwig-Boltzmann-Institut für Krebsforschung arbeitet. Seine neuen Modelle sollen die Grundlage schaffen, mittels modernster genetischer Techniken Schwachpunkte innerhalb dieser Krebszellen zu entdecken und für neuartige Behandlungsmöglichkeiten auszunutzen. Für sein Forschungsvorhaben wurde er jetzt mit dem DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.
Johannes Schmöllerl entwickelt im Rahmen seiner Dissertation neuartige Mausmodelle für diese Formen von Blutkrebs. Mit Hilfe von genetischen Schaltern ist es möglich, die verschiedenen NUP98-Translokationen in den Blutzellen von Mäusen genau zu steuern. Dies erlaubt, die Auswirkungen von NUP98-Fusionsgenen auf die Genregulation genau zu untersuchen. Dadurch sollen neue Einblicke in spezifische Wirkungsmechanismen dieser Fusionen gewonnen werden. Im Anschluss werden gezielt Mutationen in das Genom der Leukämiezellen eingebracht, um in einem Screening-Verfahren Gene zu identifizieren, welche für das Überleben der Krebszellen notwendig sind. So identifizierte Gene könnten auf neue molekulare Mechanismen der Krebsentstehung hinweisen und daher die Entwicklung moderner Therapieformen ermöglichen.
Das Stipendium wurde Johannes Schmöllerl in einer feierlichen Veranstaltung der OeAW am 9. Juni verliehen. Nach Luisa Schmidt ist Johannes Schmöllerl der zweite DOC-Stipendiat im Team von Florian Grebien. Herzlichen Glückwunsch zu diesem herausragenden Erfolg.
Hier finden Sie die Aussendung der APA-Science.